 |
Nach einem Interview aufgeschrieben von Pat Binder und Gerhard Haupt.
Der Titel meiner Arbeit ist "Reise der Tiere". In der Regel kombiniere ich in meinem Werk immer Animation und Animismus. Mit Animation meine ich tatsächlich Comic-Animation - bei der alles eine Seele hat. Selbst ein Stuhl kann rennen, alles. Und beim Animismus glauben wir auch, dass alles eine Seele hat.
Das Fahrrad befindet sich in der gleichen Lage, wie ein Tier. Im Modernisierungsprozess gibt es für das Fahrrad keinen Platz mehr; wegen der Motorräder und Autos ist in Gefahr. Für die Tiere ist es das gleiche: es ist kein Platz mehr für sie da.
Die Form des Fahrrads ist flach, ähnlich wie die Schattenspielfiguren, die ich auch verwende. Der Klang, den die Fahrräder von sich geben, kommt von einer Kasette und einem Abspielgerät, und es sind die Laute von Tieren. Eigentlich sollten es hier 25 Fahrräder sein, auf denen die Besucher hätten fahren und dabei den Klang hören können. Aber dieses Mal, hier in der Havanna-Biennale, zeige ich nur sieben. Die Fabrik, die sie mir vermietet hat, hat mir nicht erlaubt, sie zu benutzen, denn ich muss sie in demselben Zustand wieder zurückgeben.
Diese Arbeit ist mit dem Thema der "Umwelt" eng verbunden. Animistische Leute glauben an Wiedergeburt, weshalb sie alles in der Natur mit demselben Respekt behandeln wie sich selbst. Die ökologische Bewegung ist der animistischen Religion sehr nahe, ich meine, nicht so direkt sondern in einem tieferen Sinne.
| © |
|
Interview, Übersetzung, Fotos:
Gerhard Haupt & Pat Binder,
Universes in Universe |
|
|
 |
|
