7. Biennale Havanna -  Home November 2000 - Januar 2001Home
Ndary Mbathio Lo - Statement
Ndary Mbathio Lo Nach einem Interview aufgeschrieben von Pat Binder und Gerhard Haupt.
In meinem Land haben wir eine starke Beziehung zu Ché. Er ist dort sehr bekannt. Als ich die Chance bekam, zur Biennale zu kommen, dachte ich: "Ah, ich gehe in die Stadt des Ché!". Also wollte ich etwas im Zusammenhang mit ihm machen. Am Anfang dachte ich an eine persönliche Gabe für Ché, eine Art Denkmal für ihn, aber später sollte es etwas allgemeineres werden, eine Verbindung mit den Toten.

Die Form, mit der ich auf dem Boden begann, war sein "Stern". Ich benutzte auch Knochen. Vor einiger Zeit hörte ich, eine Gruppe von Kubanern wollte versuchen, die Knochen des Ché aus Bolivien nach Kuba zu bringen. So baute ich die Figuren, sehr schlanke Figuren ohne Köpfe. Sie beten, wirklich. Und weil ich den Kontrast von Materialien liebe, streute ich trockene Blätter auf diese Art von Grab.

In Afrika haben wir ein Erbe der traditionellen Skulptur und auch der Installationskunst: in den Ritualen. Diese Arbeit beginnt mit meinen Gefühlen für den Ché, wird dann aber zu einer Art Ritual, zu einem Gebet, um eine Verbindung zu ihm herzustellen.

Für die Art von Arbeit, die ich mache, benutze ich meistens das Wort "Adaptismus". Das Wort existiert nicht, ich habe es erfunden. Ich bin kein Kubist, kein Impressionist. Ich bin ein Adaptist. Es bedeutet, sich den Bedingungen dort anzupassen, wo man gerade ist. Sich selbst zu adaptieren bedeutet, dass man irgendwelche Werkzeuge und Materialien benutzt, die vorhanden sind. Als ich vor 10 Tagen nach Kuba kam, brachte ich nur diese kleinen Figuren mit. Den Rest habe ich hier geschweißt und zusammengebaut.

© Interview, Übersetzung, Fotos:
Gerhard Haupt & Pat Binder,
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Ndary Lo - 1 Rundgang

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