Ausstellungsort
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Die diesjährige Kunstbiennale von São Paulo steht, wie schon die letzte Edition, unter der künstlerischen Leitung von Alfons Hug. Während er 2002 die Mega-Städte und den Einfluss urbaner Energieströme auf die Kunst zum Thema machte, erklärt Hug die 26. Biennale zum "Freien Territorium", zu einem "extraterritorialen Gebiet, in dem die Künstler ihre utopischen Siedlungen errichten".
In seinem kuratorialen Statement (aus dem alle Zitate stammen) äußert Alfons Hug Skepsis gegenüber der "Vielzahl dokumentarischer Strategien, die in den letzten Jahren auch auf internationalen Großausstellungen zu beobachten waren". Solche "wissenschaftlichen Analysen, Reportagen und diskursiven Abhandlungen der Realität" seien eine "Verkennung der Möglichkeiten ästhetischer Prozesse". Deshalb plädiert er für eine Kunst, die "jene inneren Schichten der Welt" enthüllt, "die oberflächlichen Betrachtungsweisen, seien sie politischer oder soziologischer Natur, verborgen bleiben müssen".
Zum seinem Konzept eines "freien Territoriums" schreibt Hug u.a. "Künstler schaffen ein herrschaftsfreies Gebiet und damit eine Gegenwelt zur real existierenden: ein Land der Leere, der Stille, und des Innehaltens, in dem die Raserei, die uns umgibt, für einen Augenblick angehalten wird. Aber auch ein Land des Rätsels, in dem die Flut einfältiger Botschaften, die uns aus den Brutstätten des Kitsch entgegenschlägt, verschlüsselt werden. Indem der Künstler materielle Grenzen durchbricht, wird er zum Schmuggler von Bildern zwischen den Kulturen."
In der 26. São Paulo Biennale sind 135 Künstlerinnen, Künstler und Gruppen vertreten:
>> Künstlerlisten
Texte des Chef-Kurators Alfons Hug:
Território Livre (zum Thema der Biennale - english, español)
Bilderschmuggler im Niemandsland der Kunst (zum Konzept der Biennale)
Die Biennale als Território Livre
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