Universes in Universe - Welten der Kunst

49. Biennale Venedig
10. Juni - 4. November 2001

Venedig / 2001 / Plateau / Arsenale

 

 
Tatsumi Orimoto
Aus einem Interview von Pat Binder und Gerhard Haupt.

»Art - Mama« ist eine Arbeit, in der ich den Alltag mit der Kunst verbinde. Meine Kunst ist Alltag, mein Alltag ist Kunst. Seit einigen Jahren lebe ich mit meiner Mutter zusammen, die sehr krank ist. Tagtäglich kümmere ich mich um sie, koche für sie, helfe ihr in allem. Obwohl sie laufen kann, macht es ihr sehr viel Mühe, und deshalb bleibt sie fast den ganzen Tag im Bett. Sie hat auch Probleme mit ihrem Gedächtnis, aber sie erkennt mich. Na ja, es ist sehr schwierig, mein Alltagsleben ist ihr gewidmet. Ich dachte, wenn das jetzt also meine Situation ist, dann machen wir einfach Kunst daraus.

»Art - Mama« begann vor vier oder fünf Jahren, ist aber Teil der Entwicklung meines Schaffens in den letzten zehn Jahren. Seit dieser Zeit benutze ich z.B. Brot, dessen symbolische Bedeutung mich zu interessieren begann, als eine Freundin mir erzählte, dass für die Christen Brot die Bedeutung eines Körpers hat. Ich begann die Arbeit mit Brot, indem ich damit Performances in Galerien und Museen in Tokyo machte und anschließen im öffentlichen Raum, auf Straßen, Bahnhöfen, in Hotels, usw., wo man Leute aus allen Richtungen trifft. Meine Performances führten mich später auch nach Europa und Amerika.

Mich interessieren die Menschen, und meine künstlerische Arbeit ist Kommunikation. »Art - Mama« ist das Werk, das ich gemeinsam mit meiner Mutter mache, und ich schätze, es wird noch ein paar Jahre andauern.
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Tatsumi Orimoto
© Interview, Übersetzung, Fotos:
Gerhard Haupt & Pat Binder

 

 

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