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Tod auf der Rennbahn. 1995
Gouache, 62 x 88 cm
"Gut, wo soll man beginnen…"
Eine lange Reise des Rennens und Joggens einen dornigen Weg entlang,
schreibt Kiba Lumberg selbst. Die spätere Künstlerin, Autorin
und Drehbuchschreiberin wurde in den 1950er Jahren in einer neunköpfigen
Roma-Familie in der kleinen Stadt Lappeenranta im Südosten Finnlands
geboren.
Es wird berichtet, Kiba sei ein zurückgezogenes,
sogar aufsässiges Kind gewesen und galt deshalb zeitweilig als
schwierig. Das farbenfrohe Leben in der Roma-Gemeinschaft faszinierte,
aber bedrückte sie auch. Kiba zufolge lernte sie schon als Kind
beim Heranwachsen das Gefühl des Andersseins kennen, des Andersseins
gegenüber der nicht aus Roma bestehenden Mehrheit, aber auch des
Andersseins gegenüber ihren eigenen Leuten. Sie rebellierte, weil
es ihr unmöglich war, all die traditionellen Bräuche ihrer
Gemeinde zu akzeptieren. Als Kiba 13 Jahre alt war, suchte sie ihre
wenigen Habseligkeiten zusammen und zog in ein Waisenhaus. Ihre Familie
kam, um sie zurückzuholen, aber das junge Mädchen setzte seinen
Kopf durch.
Kiba hat ihr Verhältnis zu ihrem ethnischen Hintergrund
und ihrer persönlichen Geschichte geklärt. Sie bezieht sich
weiter auf ihre kulturellen Wurzeln, sowohl hinsichtlich ihrer eigenen
Existenz als auch ihrer Kunst, indem sie das Leben und dessen Phänomene
von innen und von außen betrachtet. Sie möchte nicht als
Finnin gelten, vielmehr möchte sie eine Weltbürgerin sein.
Esko Nummelin
(Aus dem Englischen: Binder & Haupt.)
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© Foto oben: Ritva Bäckman
Courtesy: Veranstalter
Fotos rechts oben: Haupt & Binder
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* 1956 Lappeenranta, Finnland. Lebt in Helsinki, Finnland.
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