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Tímea Junghaus ist Kunsthistorikerin
und Kulturaktivistin. Ihre Mutter stammt aus einer Familie von Roma-Musikern
und der Vater aus einer Familie von darstellenden Künstlern der
Sinti. Sie absolvierte ein Studium der Kunstgeschichte an der Eotvos
Lorand Universität in Ungarn. Als erste Roma-Kunsthistorikerin
in Ungarn und eine anerkannte Verfechterin der kulturellen Rechte von
Minderheiten spielt sie eine aktive Rolle bei der Entwicklung inklusiver
Kulturstrategien.
2002 gründete sie die János Balázs
Galerie, die sich im 8. Bezirk von Budapest befindet (bekannt für
seine zahlreiche Roma-Bevölkerung), und sie kuratierte verschiedene
Ausstellungen, die das öffentliche Bewusstsein für die kulturelle
Unterdrückung der Roma schärften.
Ihre Artikel über die Kunst, Kultur und Bildung
von Minderheiten wurden in diversen Kulturmagazinen und Zeitungen veröffentlicht,
u.a. Amaro Drom, Romapage, Indymedia Independent Media Network.
Sie war Ko-Kuratorin der 2004 gezeigten Ausstellung
The Hidden Holocaust (Der verborgene Holocaust), durch die
Roma-Künstler erstmals Eingang in die offizielle Kunstszene fanden
und in der Kunsthalle Budapest ausstellten. Durch Ausstellungen und
Vorträge erzeugte sie internationales Interesse an der Kultur der
Roma, u.a.: Wir sind wer wir sind: Aspekte zum Leben der Roma in
der zeitgenössischen Kunst (Ausstellung, Minoriten Galerie
Graz, Österreich, Oktober 2004); North and South LAB, Culture
and Colonization, (Vortrag, Tanzquartier, Wien, Österreich,
März 2005); Common Space, Ausstellung über die ungarische
Minoritäten-Repräsentation, (Ausstellung, Ernst Museum,
Budapest, 2006); Von der Abwesenheit des Lagers, (Ausstellung,
Kunsthaus, Dresden, Deutschland, 2006).
Sie ist Autorin und Mitherausgeberin der ersten umfassenden
Publikation über visuelle Künste der europäischen Roma
Meet Your Neighbours - Contemporary Roma Art from Europe (OSI
Publication, 2006).
Seit 2005 ist Junghaus am Open Society Institute
in Budapest, wo sie das Roma Cultural Participation Project (RCPP) leitet.
Als Teil des Open Society Institute’s Arts and Culture Network
Program setzte das RCPP für die kulturelle Einbeziehung und Befähigung
der Roma sowie für Veränderungen in den Einstellungen in Mehrheitsgesellschaften
ein.
(Aus dem Englischen: Binder & Haupt.)
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