documenta 10, 1997
21. Juni - 28. September 1997, Kassel, Deutschland. Künstlerische Leiterin: Catherine David. 138 Teilnehmer in der Ausstellung. 100 Tage - 100 Gäste.
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1937 - 1980 Rio de Janeiro, Brasilien
Bólides, 1963-67
Kulturbahnhof
Oiticica teilte seine Arbeiten in verschiedene Kategorien ein, darunter die des "bólide", des "penetravel" und des "parangolé". Guy Brett, der zum Verständnis dieses Künstlers am meisten beigetragen hat, schrieb zur Erläuterung dieser Typen, sie seien alle miteinander verknüpft durch die Bedeutung, die das Wort "bólide" im Portugiesischen hat: Feuerball, Atomkern, glühender Meteor. Diese Begriffe sind für Oiticica von entscheidender Bedeutung bei der Ordnung des Chaos der Wirklichkeit, nicht im Sinne formaler Beziehungen, sondern als Energiezentren, zu denen sich Geist und Körper des Menschen augenblicklich hingezogen fühlen - gleichsam wie Feuer, wie HéIio einmal meinte. Zu den "bólides" zählen etwa Glasbehälter, die mit Erde, Gaze und anderen Materialien gefüllt sind, oder Schachteln, die sich an ungewöhnlicher Stelle öffnen lassen und in den Farbtönen Gelb, Lachsrot, Rosa oder Rot bemalt sind. Diese Arbeiten hatten oftmals nicht unwesentliche Berührungspunkte mit der Minimal Art, die sich damals in anderen Ländern herausbildete.
(Aus: Edward J. Sullivan, Lateinamerikanische Künstler des 20. Jahrhunderts. In: Lateinamerikanische Kunst im 20. Jahrhundert, Katalogbuch zur gleichnamigen Ausstellung in Köln. Prestel-Verlag, München 1993)
© Fotos: Haupt & Binder
21. Juni - 28. September 1997, Kassel, Deutschland. Künstlerische Leiterin: Catherine David. 138 Teilnehmer in der Ausstellung. 100 Tage - 100 Gäste.