Wichtigste Tourismusmetropole an der
kolumbianischen Karibikküste, Hauptstadt des Departments Bolívar.
Derzeit ca. 1,2 Millionen Einwohner.
Bei der Ankunft der Spanier lebten auf dem Gebiet die
zur Sprachgruppe der Kariben gehörenden Calamarí.
1501 gelangt Rodrigo de Bastidas an die Stelle der späteren
Stadt und nannte die Bucht Bahía de Baru. Wegen ihrer Ähnlichkeit
mit der Landschaft bei Cartagena an der spanischen Mittelmeerküste
erhält sie 2 Jahre später den Namen "Bucht von Cartagena".
1533 gründet Pedro de Heredia die erste Siedlung.
Zur besseren Unterscheidung von der gleichnamigen spanischen Stadt erhielt
sie zunächst den Zusatz "Cartagena de Poniente" (des
Westens) und später "Cartagena de Indias" (der Indien).
Die Hafenstadt entwickelte sich sehr schnell zum wichtigsten
Umschlagplatz zwischen Spanien und seinen Kolonien in Amerika. Darüberhinaus
wurde Cartagena zum Zentrum des Handels mit Sklaven aus Afrika.
Der Reichtum der Stadt ließ sie immer wieder zum
Ziel von Piratenüberfällen werden. 1544, 1560 und 1586 wurde
sie von den Freibeutern des legendären Sir Francis Drake verwüstet.
Deshalb schützte man sie durch die gewaltigsten Befestigungsanlagen
Südamerikas, die zum größten Teil bis heute erhalten
geblieben sind.
1741 Schlacht von Cartagena zwischen der englischen
Flotte mit 186 Schiffen unter Admiral Edward Vernon und den Verteidigern
der Stadt unter Don Blas de Lezo.
Im Zuge der Unabhängigkeitsbewegung sagte sich
Cartagena 1811 von der spanischen Kolonialmacht los, wurde jedoch 1815
zurückerobert. Erst nach dem endgültigen Sieg der von Simón
Bolívar geführten Streitkräfte über die Spanier
in der Schlacht von Boyacá und der Gründung der República
de Gran Colombia erlangte auch Cartagena die Unabhängigkeit.
1984 wurde Cartagena von der UNESCO in die Liste des
Welterbes aufgenommen.
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